Ashroti auf Reisen mit der Kunst, 2006 - 2006

Ashroti auf Reisen mit der Kunst, 2006, Judith Albert & Samuel Herzog

Die Fotografie Ashroti auf Reisen mit der Kunst entsteht in Zusammenhang mit dem Video Anaimalai, als im Rahmen der Sammlungsausstellung Reisen mit der Kunst (2006) (hier verlinken mit Sammlungspräsentation) ausgewählte Werke von 14 Künstlerinnen und Künstlern aus der Sammlung Kunst Heute auf Reisen gingen. Sie lassen sich in Zwischenräumen im Museum nieder oder verlassen das Museum, um sich an unterschiedlichen Orten (PROGR, Galerie Bernhard Bischoff & Partner, Schlachthaus Theater, Marks Blond Project R.f.z.K, Zentrum Paul Klee, öffentlicher Raum Berns) zu präsentieren. Albert & Herzog werden von der Kuratorin als Team angefragt, sich mit der Sammlung der Stiftung, die mehrheitlich in Kisten in einem Aussendepot ihr Dasein fristet, auseinanderzusetzen. Die Fotografie Ashroti auf Reisen mit der Kunst, die im PROGR präsentiert wird, hält einen stimmigen Moment einer langen, fiktiven Reise der beiden Kunstreisenden fest, die in ihrem dazugehörigen Werk, dem Video Anaimalai, geschildert wird; Grossflächig im Mittelpunkt des Geschehens findet sich eine mit Tüchern umschlungene blaue Kiste, die von Judith Albert & Samuel Herzog getragen wird. Im Hintergrund breitet sich der Regenwald von Anaimalai (Indien) aus. Nach der Videoerzählung Albert/Herzog sind die beiden für die Ausstellung in den Regenwald von Anaimalai gereist, um die äusserst scheuen Waldbewohner, genannt Ashroti, zu finden und mit nach Bern zu bringen, da sie sich, so der Mythos, von der Aura der Kunst ernähren. Festgehalten wird somit auf der Fotografie der spannende Augenblick der Entführung dieser Ashroti, die bisher kaum jemand zu Gesicht bekommen hat.

Das plakative Bild ist von einer charmanten, schnell inszenierten Konstruktion gezeichnet, die mit Hilfe von Klischees das Abenteuer mit dem Unmöglichen und Unfassbaren - die Aura der Kunst, aber auch diejenige von Geistern zu fassen, utopische Reisen zu fernen Völkern in eine abenteuerliche Welt jenseits der Ratio - zum Ausdruck zu bringen soll. Letztendlich fällt es der Kunst zu, Geistiges, somit Unfassbares und Unsichbares zu beherbergen.

Die Fotografie wird im räumlichen Kontext von der Präsentation der blauen Kiste als Objekt begleitet, die als geheimnisvolles Objekt die imaginierten Geister, die sich von der Aura der Kunst ernähren, in sich trägt. Die Kunst indes, versteckt in einer Kiste und vergessen im Depot, kann ihre Aura nicht entfalten.

http://www.hoio.ch/index.php?id=1284

EMJ

 

Künstler
Judith Albert & Samuel Herzog
Gattung
Fotografie
Material
Digitale Fotografie
Masse
Blattmasse: 150 x 200 cm
Standort
Videocompany
Inventarnummer
F 2006.279
Credits
Schenkung Stiftung Kunst Heute, 2006
Provenienz
Schenkung
Ausstellungsgeschichte

Produktion im Rahmen der Ausstellung Reisen mit der Kunst, 2006

Literatur

Weitere Infos