Heiliger Maximilian,
Die Künstlerin erschafft für die Ausstellung ZEICHEN ZEIGEN - Glauben in der Innerschweiz im Nidwaldner Museum, Stans (2007) 4 neue Schutzheilige, die sie in ihrer Gestalt und mit ihrer Bestimmung auf 4 Heiligenbildchen, wie man sie seit alters her von der katholischen Kirche kennt, festgehalten hat. Die Heiligen werden von der Künstlerin als ikonographische Gestalten erfunden und mittels Photoshop erschaffen.
Der Heilige Maximilian ist einer davon: Als Schutzpatron des Weltraums präsentiert er sich, trotz seiner heiligen Aura, als durchaus zeitgenössischer Mann eines bestimmten Alters und einer bestimmten Generation, eventuell aus dem ostasiatischen Raum stammend. Er ist einer von uns, könnte unser Freund oder Nachbar sein. Trotz alledem präsentiert sich der Heilige Maximilian - wie alle anderen auserwählten Schutzheiligen in seiner frontalen Gegenüberstellung - als Auserlesener; Der auratische Heiligenschein ist von Sternen umgeben, auf und über seinen Händen finden sich Planeten verschiedenster Art.
Dem Wunsch der Künstlerin, nicht nur unsere Welt zu schützen, sondern auch den Weltraum zu achten, wird auf der Rückseite Rechnung getragen: „Der Heilige Maximilian ist für alles zuständig, was sich ausserhalb der Erde im Weltraum bewegt. Ihm unterstehen somit auch alle Sterne, Planeten und Meteoriten. Er ist um das Gleichgewicht im All besorgt. Schon manche Kollision mit der Erde konnte Dank seines Schutzes verhindert werden. Er wird nicht nur von Science-Fiction-Fans verehrt, er ist auch Schutzpatron aller Reisenden ausserhalb der Erde."
Dazu notiert die Künstlerin: „Leichtfüssig und verspielt können meine Heiligen als ein augenzwinkerndes Echo auf die sakrale Bildlichkeit gelesen werden und Fragen nach unseren Referenzen im Umgang mit den unbekannten Herausforderungen, die das Leben und das Wissen um den Zustand der Welt an uns stellen. Sie unterwandern leise die Grenzen zwischen sakral und profan, lokal und universell." In diesem Sinne sind die „Helgeli", wie sie in der Innerschweiz genannt werden, Zeitzeichen der Grenzgängerin Judith Albert, die sich zwischen Zuständen und Möglichkeiten bewegt.
EMJ