Fich, 1991/92

Fich, 1991, Pia Fries

Das Ölgemälde Fich stammt zusammen mit Ahli aus derselben Schaffensperiode. Sie sind typische Repräsentanten für eine Umbruchphase der Künstlerin in den frühen 1990er Jahren, in der sich die Tonalität von der dunklen Erdigkeit zu zunehmend heller leuchtender Farbigkeit ändert, die bis hin zu luftigeren Bildkompositionen führen. Beide Bilder weisen leuchtende Gelb-, Grün- und Blautöne mit einigen Rot- und Orangeakzenten auf, die von tonigeren Braunschattierungen aufgewogen werden. Evokationen zu Landschaft und Natur, zu Wachsendem und stetig Bewegtem werden wach, was durch den akzentuierten, ja gestischen Pinselduktus und die darin vereinte und verdichtete Farbmaterie noch unterstrichen wird. Dabei ist es nicht das Landschaftsbild, sondern vielmehr sind es Kräfte, die in der Landschaft oder Topographie zum Ausdruck gelangen, die durch Fries' Malerei vermittelt werden. Die differenziert in breitem Spektrum artikulierten Farbmassen sind, trotz eines zentrumbezogenen Fokus, „all over" verteilt und allseitig bewegt und greifen somit über die Bildgrenzen hinaus.

Pia Fries' Malerei beschäftigt sich mit Bildrealität und Eigengesetzlichkeit von Farben, Farbmaterie und deren Ausdruckskraft. Die Künstlerin wählt die Titel aufgrund von Assoziationen, die das Werk in ihr hervorruft. Es sind oftmals zweisilbige, kurze lautmalerische Phantasienamen, die nicht nur musikalisch wirken, sondern auch weitere Geschichten in sich bergen.

EMJ

 

 

 

Künstler
Pia Fries
Gattung
Malerei
Material
Öl auf Jute, über Okumeplatte gezogen
Masse
74,5 x 87,2 cm
Standort
Depot
Inventarnummer
G 03.040
Credits
Schenkung Stiftung Kunst Heute, 2003
Provenienz
Ankauf 1992 bei der Künstlerin.
Ausstellungsgeschichte

Literatur

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